Wer nicht zu der wichtigsten internationalen Kunstmesse Art Cologne 2022 vom 16 bis 21. November gehen konnte, der kann hier zahlreiche Fotos davon genießen. An dem Branchentreffpunkt und Anzugsort für Kunstliebhaber versammeln sich renommierte Galerien. Die Kunst ist ansprechend ausgestellt und steht zum Kauf zur Verfügung. Hauptsächlich Kunst der Klassischen Moderne, Nachkriegskunst und Zeitgenösssiche Kunst ist hier zu finden. Kunstbuchverlage bieten ihre Bücher in der Vorhalle an. Die Podiumsdiskussionen vor Ort sind ein Update in Sachen aktuelle Kunstthemen, so fand dieses Jahr eine Diskussion zum Thema „Wie lässt sich Diversität im Kunstmarkt ausmachen und fördern“ statt. Der Art Cologne Preis wurde auf der Messe an die Kunstkritikerin Magdalena Kröner verliehen. Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADVK) verleiht diesen zusammen mit der ArtCologne. Junge Künstler werden mit einer Sonderausstellungsfläche gefördert. Auf zwei Etagen kann man stundenlang genüsslich flanieren und die Werke bestaunen.
Was sticht hervor?
Dabei fällt auf, dass dieses Jahr wieder mehr skulpturale Bilder, die in die 3D-Form gewachsen sind, vertreten sind. Wieder ist solch ein Werk von Patrick Hughes ausgestellt. Zuvor war die Stadt Köln und ihre Kunst abgebildet (siehe meinen Artikel zur „ArtCologne 2018“), diesmal ist es Venedig mit „Gilded Venice“, Malerei auf dreidimensionalem Objekt von 2020, präsentiert von der Galerie Boisserée. Geht man an dem Werk vorbei, so verändert sich die Ansicht – aus jedem Winkel entsteht durch die besondere 3D-Anordnung des Bildes ein anderes Bild im Auge. Die Galerie Benden & Ackermann zeigt von Willi Siber „Wandobjekte“, das sind Nägel mit Epoxy Harz übergossen und in türkis leuchtend. Metall, PIR und Epoxy sind die Materialien, das Werk ist von 2022 und kostet 18.000 Euro auf der Messe. Eine eingepackte kleine Domskulptur von Christo ist auch vertreten auf der Art Cologne. Hinzu kommt das Werk „Bow & Bend“ von 2022 und Ruth Campau der Galerie Gebrüder Lehmann. Es sind zwei Lagen aus den Materialien Acryl und Mylar in rot und pink, die gebogen sind und auf dem Untergrund befestigt.
Ein weiteres Merkmal sticht hervor – Lichtelemente häufen sich auf der Art Cologne 2022. Da wäre von Hans Kotter „In a Bubble“ zu 32.000 Euro aus Metall, LED, einem DMX-Controller und Plexiglas von 2022, ausgestellt von der Galerie Benden & Ackermann. Es zeigt leuchtende blau und lilane Seifenblasen, das Glas spiegelt, so dass man soch im Werk sehen kann. Die Werke „Schwerelos“ für je 16.000 Euro von 2003 und Regine Schumann, zugehörig zu der Edition & Galerie Hofmann, zeigen leuchtende Pigmente auf Transparentpapier, luminiszierend, wie aus einer Welt jenseits der Erde, oder einer Unterwasserwelt unseres Planeten. Das Werk „II“ von 2022 von Kreitner S., bestehend aus Aluminium, mixed media und einem Elektromotor, steht leuchtend und hoch im Raum. Dies alles zeigt, dass sich Malerei und Skluptur weiter ausprobieren, um etwas Neues zu schaffen und Abwechslung zu bringen. So geht der Besucher auch von dieser Art Cologne 2022 beseelt und voller Eindrücke nach Hause.