Die Sonderausstellung und Überblicksschau zu „James Rosenquist. Eintauchen ins Bild“ im Museum Ludwig, Köln, ist nicht nur deshalb gigantisch, da Rosenquist eine Menge großformatige Malerei der amerikanischen Pop Art erstellt hat, sondern auch, weil über zwei Etagen hinweg eine riesige Anzahl an Werken, Collagen als Quellmaterial und Archivunterlagen vorhanden sind (bis 4. März 2018). Werbung aus unzähligen Life-Magazinen nutzte Rosenquist als Collagen-Material, um seine politisch-sozial motivierten Motive damit zu füttern. Vor seinem Tod 2017 konnte der Künstler Konzept und Werkauswahl im Museum Ludwig noch beeinflussen und begleiten.
Ausstellung
„Kunst ins Leben!“ Der Sammler Hahn und die 60er Jahre

Künstler im Europa der 60er Jahre hatten das Ziel, ein Zeichen gegen die faschistischen und nationalsozialistischen Zeiten zu setzen und die alt bewährten Kunsttraditionen mit neuen Konzepten durcheinander zu wirbeln. In Köln baute der Kunstsammler Wolfgang Hahn in dieser Zeit eine Sammlung jener Kunst auf, die im ganzen Rheinland ihresgleichen suchte.
Ein (fast) leeres Museum: Zehn Jahre Kolumba

Stellen Sie sich vor, eines der schönsten Museen in Deutschland, bestückt mit hochwertigen Materialien bei einem minimalistischen, aber großzügigen Bau, räumt seine Räume fast leer. Die teils weiten, klaren und leeren Räume kann der Besucher erstmals ohne Ausstellungsobjekte unvermittelt auf sich wirken lassen. Und das sogar bei freiem Eintritt vom 19. bis zum 21. August 2017 unter dem Leitsatz: „Zehn Jahre Kolumba – Das (fast) leere Haus!“.
Ausstellung „Rassendiagnose: Zigeuner“

Im Fokus der Sonderausstellung „Rassendiagnose: Zigeuner“ steht der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma: von der Ausgrenzung und Entrechtung der Minderheit im Deutschen Reich bis zu ihrer systematischen Vernichtung im besetzten Europa. Das NS-DOK zeigt vom 7. Juli bis 8. Oktober 2017 die bedeutende Ausstellung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma.
„Cranach. Meister – Marke – Moderne“: Eintauchen in Cranachs Welt und Werk

Der Museum Kunstpalast in Düsseldorf zeigt mit der gigantischen Schau „Cranach. Meister – Marke – Moderne“ den wichtigsten Vertretern der deutschen Renaissance: Lucas Cranach der Ältere (1472–1553). Dabei ist die Ausstellung (8. April bis 30. Juli 2017) so vielseitig, interaktiv und multimedial, dass man gut und gerne einen ganzen Tag in die Welt und Zeit Cranachs eintauchen kann. Im Jubiläumsjahr der Reformation, wird Cranach, ein guter Freund Luthers, genau unter die Lupe genommen. Zahlreiche moderne Künstler hatten Cranach ebenfalls intensiv studiert, um sich seine meisterhafte Malweise auf die eine oder andere Art anzueignen – so z.B. Pablo Picasso, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Dix, Marcel Duchamp oder Andy Warhol.
„Magritte: Der Verrat der Bilder“ in der Frankfurter Schirn

Wenn Philosophen Kunst machen: Der Surrealist Magritte kleidete sich stehts mit Anzug und Hut und dachte doch eher augenzwinkernd über die Bourgeoisie – und hatte ein ironisches Selbstbild. In seiner Kunst finden sich zu Hauf ironische Twists, magische Bilderrätsel und jede Menge Wahrheit zum Nachdenken. Noch bis 5. Juni 2017 widmet die Schirn René Magritte eine konzentrierte Einzelausstellung, die sein Verhältnis zur Philosophie seiner Zeit abbildet. Es ist die erste Ausstellung über den großen belgischen Surrealisten in Deutschland seit 20 Jahren. Magritte sah sich nicht als Künstler, sondern vielmehr als denkender Mensch, der seine Gedanken durch die Malerei vermittelt.
Pilgern ist nicht gleich religiös. Zu: „Pilgern – Sehnsucht nach Glück?“

Einmal um die Welt mit der Sonderausstellung im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln: „Pilgern – Sehnsucht nach Glück?“ Pilgern ist wieder modern. Aber was bedeutete pilgern damals und was heute? Sind das Rheinenergiestadion, der Kölner Karneval und die Gamescom moderne Pilgerziele? Wohin, auf der ganzen Welt, pilgern Menschen heute und warum? Was z.B. suchen Anhänger von gleich vier Religionen in eisiger Höhe am Berg Kailash in Tibet? Was ist dabei wichtig für die verschiedenen Weltreligionen und Weltkulturen und wie kann es dabei zu Konflikten kommen – bis hin zu politischen Auseinandersetzungen? Die vielseitige, multimediale und interaktive Sonderausstellung zeigt beeinruckende Objekte noch bis zum 9. April 2017.
„Kieser, Plakate“: Ausstellung zu Jazz- und Rockmusikplakaten

Günther Kieser (*1930) ist einer der renommiertesten Grafikdesigner aus Deutschland – insbesondere mit seinen Musikplakaten, die er seit den 1950er Jahren gestaltet hat, machte er sich auf der ganzen Welt einen Namen. Für das Deutsche Jazzfestival in Frankfurt, das American Folk & Blues Festivals auch für große Bands und bekannte Musiker wie Duke Ellington, John Coltrane und Jimi Hendrix entwarf Kieser legendäre Jazz-und Rockplakate. Das Bröhan Museum in Berlin zeigt vom 21. Januar bis 23. Juli 2017 eine Auswahl seiner Werke von 1959 bis 1999.
Ausstellungsreview: „Otto Freundlich: Kosmischer Kommunismus“

Als werter Freund von Pablo Picasso, Max Ernst, Wassily Kandinsky, Alfred Döblin, Robert Delaunay und anderen Künstlern schuf Otto Freundlich schon sehr früh abstrakte Kunst, um seine Philosophie des „Kosmischen Kommunismus“ mitzuteilen. Leider scheiterte sein progressives Handeln, den seine Kunst galt in der NS-Zeit als entartet und er, als Jude, wurde ermordet. Mit 80 Werken ist die Ausstellung „Otto Freundlich: Kosmischer Kommunismus“ im Museum Ludwig eine große Schau dieses Theorie- und Ausdrucks-starken Künstlers.
Ausstellung „Was ich mit mir trage: Gepäckstücke und ihre Fluchtgeschichten“

„Babasanfur (Schlumpf) ist Liebe.“ sagt der kleine Flüchtlingsjunge. 2004 wurde das Wort Habseligleiten zum Wort des Jahres gekürt. Es drückt die Spannung zwischen dem irdischen Besitz und die im irdischen Leben unerreichbare Seligkeit aus. In der Ausstellung „Was ich mit mir trage: Gepäckstücke und ihre Fluchtgeschichten“ hat das Wort eine zentrale Bedeutung. Was nehmen Flüchtlinge mit aus ihrer Heimat? Was ist für sie so unersätzlich wichtig, dass sie es mitnehmen möchten? Die Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen hat diese Menschen gefragt. Sie zeigt vom 21. Januar bis 26. März 2017 emotionale Ansätze zum komplexen Thema Flucht.